Das MeCC: Ethnografisches Museum der ländlichen Kultur
Im Herzen von Campello sul Clitunno, am Fuß des Heiligtums der Madonna della Bianca, erhebt sich der Palazzo Casagrande, eine elegante Residenz aus dem 18. Jahrhundert, die heute das MECC – Ethnografische Museum der ländlichen Kultur – beherbergt.
Palazzo Casagrande–Chillotti
Das Gebäude, das am 6. Juni 1980 von der Gemeinde erworben wurde, besitzt eine Geschichte, die mehr als zwei Jahrhunderte wechselnder Eigentümer und Geschmäcker widerspiegelt. Zunächst gehörte es der Familie Fratellini aus Sellano, die es Ende des 18. Jahrhunderts errichten ließ und die umliegenden Gebäude erweiterte; später ging es an den Botaniker Francesco Francolini über, der den Garten in einen kleinen botanischen Park mit exotischen Arten verwandelte — Libanonzedern, Palmen, Atlas-Kiefern und sogar eine Mammutbaumart — und so dem umbrischen Landschaftsbild einen Hauch von Staunen verlieh.
Der Palast, imposant und doch harmonisch, erstreckt sich über drei Etagen. Im Erdgeschoss empfängt ein großer, mit lokalem Stein und Terrakotta gepflasterter Eingangsbereich den Besucher mit schlichter Eleganz; die Treppe führt in das Piano Nobile, wo ein großer kreuzgewölbter Salon mit neoklassizistischen Schein-Kassettenverzierungen hervorsticht. Die Seitenräume, mit floralen Motiven und Musikinstrumenten geschmückt, zeugen vom raffinierten Leben einer kleinen provinziellen Aristokratie. Die Fresken, den Brüdern Coccia aus Norcia zugeschrieben, erinnern an jene im benachbarten Rathaus, die in denselben Jahren entstanden sind.
Im Untergeschoss befindet sich die Küche, die noch den großen Herd von 1798 bewahrt — das häusliche Herz des Hauses — sowie die Keller und Zisternen zur Wassersammlung. Im ummauerten Garten steht das Gebäude, das früher als Orangerie für Zitronenbäume genutzt wurde.